Felder, Wälder, Schieferfelsen – Der Wispertalsteig
Ein neuer Wanderweg mit Namen Wispertalsteig tauchte im Mai während unserer Bauphase im neuen Eigenheim auf dem Rheingauer Radarschirm auf. Vergangenes Wochenende ergriffen wir bei schönstem Spätsommer-/Herbstwetter die Gelegenheit, diesen einmal auszutesten.
Der Name des Wanderwegs lässt zwar vermuten, dass es sich hierbei um einen Weg durch das gesamte Tal des Flüsschens Wisper handelt, doch diesen streift man nur zweimal im Verlauf eines insgesamt ca. 15km langen Rundweg um das Örtchen Espenschied.
Startpunkt ist die in der Ortsmitte gelegene Tourist-Information, in deren Nähe eine Infotafel einen Überblick über die Wegeführung gibt, diese Wegbeschreibung ist über die Internetseite des Wispertalsteiges auch als PDF erhältlich. Der gesamte Wegeverlauf ist durchgehend gut mit kleinen blauen einlaminierten oder altenativ mit weißer Farbe aufgebrachten Symbolen gekennzeichnet. Ebenso wird man auf einige sogenannte „Erlebniswerte“ mit einlaminierten Karten aufmerksam gemacht und zum Beispiel zu einer alten Schieferbruchhöhle geführt.
Insgesamt sind Ab- und Anstiege von je 600m zu überwinden. Nachdem man aus dem Ort heraus erst einmal eine Kuppe überwunden hat, geht es zunächst über Felder, dann durch den Wald mit den ersten Schieferfelsen und schließlich durch das Tal des Sauerbornbachs hinab bis zum ersten „Tiefpunkt“, dem Sauerbrunnen bzw. Werkerbrunnen. Ab hier bis zur Hälfte der Gesamtstrecke muss man die Höhe nun wieder gut machen, ein schöner Ausblick zu den umliegenden Orten entschädigt für die Anstrengungen. Hier besteht die Möglichkeit, nach Espenschied zurückzukehren und die Strecke in zwei Etappen aufzuteilen, wir haben uns persönlich für die komplette Runde entschieden.
Und wieder geht es abwärts und man nähert sich dem Wispertal, welches an einem so schönen Spätsommertag durch die lauten Motorräder deutlich zu lokalisieren ist – da fragt man sich allerdings, was sich die Planer dieser Wanderstrecke bei dem zugehörigen Motto „In Stille wanderbar“ wohl gedacht haben?
Kurz bevor man an der Laukenmühle wieder das Wispertal erreicht, findet man fast in Vergessenheit geratene Ruinen eines alten Reichsarbeitsdienstlagers im Wald – der Lost Place macht neugierig auf die Geschichte(n) hinter diesen Gebäuden, wer möchte, kann sich über den Geocache GC1KEVF - Lost Place Katzenrod dem Thema widmen. Allerdings ist dies unabhängig von der Erwanderung des Wispertalsteigs empfohlen, da die Wegführung des Caches doch etwas abweicht und in die entgegengesetzte Richtung führt.
Das letzte Viertel der Wegstrecke und damit der letzte Anstieg vom Ausflugslokal Laukenmühle zurück nach Espenschied macht nun dem Namensbestandteil Steig auch alle Ehre, nachdem man vorher doch etwas den Eindruck hatte, dass die Organisatoren hier mehr einer Modeerscheinung gefolgt sind.
Wieder am Ortsrand von Espenschied angekommen freut man sich schließlich erschöpft und zufrieden auf das Ende der doch sehr schönen Runde.
Update September 2019
Der Wispertalsteig wurde inzwischen mit leicht veränderter Streckenführung in die sogenannten „Wisper-Trails“ aufgenommen. Hier geht es zur Wegbeschreibung auf der offiziellen Webseite. Wir haben unseren GPS-Track entsprechend der neuen Wegeführung angepasst.
GPS-Track: Wispertalsteig
Empfehlenswerte Geocaches
Karte, Literatur
- Wanderkarte: NaturNavi Wanderkarte mit Radwegen, Blatt 43-555, Rheingau“) (1:25.000)
- Topografische Karte für Garmin-GPS: OSM Freizeitkarte für Garmin Geräte